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Louise Lémon: A Broken Heart is An Open Heart (Review)

Artist:

Louise Lémon

Louise Lémon: A Broken Heart is An Open Heart
Album:

A Broken Heart is An Open Heart

Medium: CD/Download
Stil:

Singer-Songwriter

Label: Icons Creating Evil Art
Spieldauer: 44:29
Erschienen: 01.03.2019
Website: [Link]

Um Louise Lemóns erstes Album "Purge" wurde teilweise zu Recht ein mittelschwerer Hype losgetreten, und dementsprechend hohe Erwartungen stellt man nun an dessen Nachfolger. Dieser ist zwar nicht völlig anders, zeigt aber dennoch wenn nicht eine gegensätzliche Seite der Chanteuse, so doch eine Weiterentwicklung, wie sie jemandem mit ihrem rasch erlangten Status auch angemessen erscheint. Licht und Schatten wurden hier klarer herausgearbeitet.

Lemón lässt sich auf "A Broken Heart is An Open Heart" gemeinsam mit ihrem vertrauten Zuarbeiter Randall Dunn (Myrkur, etc.), der sämtliche Performances live im Studio mitgeschnitten hat, zu produktionstechnischen wie strukturellen Experiments hinreißen, ohne ihr schier untrügliches Gespür für massentaugliches Songwriting verloren zu haben. Ohnehin sind mittlerweile weite Hörerkreise empfänglich für derartige Klinge, nicht zuletzt dank Chelsea Wolfe oder Emma Ruth Rundle, was man nach dem auf Dauer nervigen Indie-Elfen-Trend um Marissa Nadler und ihren ganzen Rattenschwanz im Grunde nur begrüßen darf.

Das ohne rhythmisches Fundament auskommende 'Sunlight' wirkt zunächst wie ein längeres, elegisches Intro, ehe 'Montaña' als gleichsam minimalistische Crooner-Nummer für einsame Abende in rauchigen Bars irgendeiner amerikanischen Metropole durchgeht; diese Disziplin übt die Singer-Songwriterin später auch in Form von 'Blurry Vision'. Die Single ‘Not Enough’, in der sich Lemón über die Todeswehen einer Liebesbeziehung auslässt, gehört zu den eher vorhersehbaren Indie-Schleiern, für die man die Dame bisher vor allem kannte. Dunns Arrangements, teils umgesetzt mit Synthesizern und anderen "künstlichen" Zusätzen, machen dieses Stück wie alle anderen zu eindrucksvollen Demonstrationen von geschmackvollem Sounddesign.

'Swimming in Sadness' ist dann ähnlich wie der Opener ein auf Gesang und eine zweite Klangquelle (Klavier diesmal) reduziertes Zwischenspiel, dem mit 'Susceptible soul' ein finsteres Instrumental folgt, getragen von bluesiger Lead-Gitarre (den sprichwörtlichen Blaumann trägt kurz darauf auch 'Honest Heart') und abermals einem Piano im Hintergrund zu schleppendem Schlagzeugspiel. Gegen Ende verfällt Lemón wieder ihrem gewohnten "Death Gospel", wie sie es selbst nennt. 'Cross' eignet sich prima als zweite Single, 'Almond Milk' wäre dann in seiner aufbegehrenden Art die potenzielle dritte, und das abschließende Titelstück ist - wer hätte es gedacht? - wiederum eine Art Outro mit wehmütigem, aber Licht am Tunnelende suggerierendes Outro.

FAZIT: Mit "A Broken Heart is An Open Heart" hat Louise Lemón ein von vorne bis hinten intensives Album geschaffen, das trotz oder gerade wegen der konsequent leisen Töne, die darauf angeschlagen werden, für sich allein steht, wenn man es den aktuellen Veröffentlichungen mancher Klischees anheimzufallen drohenden Solosängerin gegenüberstellt. Der generell verhallte Sound der Scheibe hat erstaunlicherweise nichts Unverbindliches mehr wie Lemóns Debüt phasenweise, sondern unterstreicht nur die hinzugewonnene Reife einer definitiven Nicht-Eintagsfliege, die tatsächlich, wie das Label schreibt, eher im Geist von Stevie Nicks oder Patti Smith zu sehen ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2910x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Sunlight
  • Montaña
  • Not Enough
  • Blurry Vision
  • Swimming in Sadness
  • Susceptible soul
  • Cross
  • Honest Heart
  • Almond Milk
  • A Broken Heart is An Open Heart

Besetzung:

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